Das Aufheben eines Arbeitsverhältnisses durch Mitarbeiter lässt sich läufig auf mehrere Faktoren zurückführen. Neben äußeren Faktoren wie einem Umzug in eine andere Stadt oder dem Wunsch, sich ganzzeitig um die Kinder zu kümmern, sind es immer die aktuellen persönlichen Werte und Bedürfnisse, die im Unternehmen keine Erfüllung finden und die abschließend die Entscheidung zu kündigen begünstigen. Diese inneren Faktoren lassen sich insgesamt auf 7 Gründe zurückführen und erklären, warum Mitarbeiter sich im Unternehmen nicht (mehr) zugehörig fühlen.
1. Maximale Unsicherheit
Mitarbeiter, denen Zusammenhalt und Sicherheit Ein großes Bedürfnis ist, Routine und Kontinuität zu brauchen. Fest etablierte Arbeitsprozesse geben ihnen Halt. Ein familiäres und sicheres Arbeitsklima löst Stolz in diesen Menschen aus, für das Unternehmen zu arbeiten. Sie sind bereit, ihre eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen und aufopfernd im Sinne des Unternehmens zu handeln. Wenn sie jedoch wahrnehmen, dass eine Kultur der Austauschbarkeit herrscht, sinkt ihre Loyalität. Austauschbar zu sein und damit keine Sicherheit des Arbeitsplatzes zu verspüren, ist für einige Menschen ein absoluter Grund ein Unternehmen zu verlassen.
2. Kein Steuerungsspielraum
Einige Menschen zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, besonders entscheidungsstark und ehrgeizig zu sein. Sie wollen die Dinge anpacken, steuern und voranbringen. Häufig weisen sie ein ausgeprägtes Charisma auf und haben das Bedürfnis, zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Wenn diesen Menschen nun der Steuerungsspielraum nicht gegeben oder sogar entzogen wird, gibt ihnen das Unternehmen nicht die Kraft, die sonst aus dem Arbeiten für sie gezogen werden kann. Wenn Worte gesprochen werden, aber diesen keine Taten folgen können, dann fühlen sich diese Menschen falsch am Platz und verlassen das Unternehmen.
3. Vorherrschendes Chaos
Unternehmen sind Systeme, die ihren Mitarbeitern mehr oder weniger Struktur vorgeben. Einige Menschen haben ein großes Bedarf danach, diese Struktur zu spüren, ihr zu folgen und sie auch vor möglichen Einbrüchen zu schützen. Wenn Genauigkeit, Organisation, Ordnung und Disziplin bei Mitarbeitern groß geschrieben werden, aber Ungenauigkeit, Chaos, Unordnung und Schlampigkeit im Unternehmen herrschen, können diese Menschen ihre Werte nicht ausleben bzw. Sie fühlen sich sogar in ihren tiefsten Überzeugungen geschwächt. Das raubt Energie und führt abschließend zur Aufhebung des
Beschäftigungsverhältnisses.
4. Mangelnde Möglichkeit für Erfolg
Sich weiterzuentwickeln, Erfolg zu haben und selbstbestimmt den Weg zur nächsten Stufe auf der Karriereleiter einzuschlagen, treibt viele Menschen an. Sie lieben die Herausforderung und den Wettkampf, messen sich gerne und sind experimentierfreudig. Unternehmen, in denen diese Menschen erleben, dass ihre Leistung von ihren Vorgesetzten nicht wertgeschätzt wird – auch hinsichtlich der materiellen Vergütung – verlieren die Bindung zu dem Unternehmen. Es entzieht ihnen Kraft, ihre Autonomie aufzugeben und das persönliche Wachstum zurückzustellen. Langfristig ist dieses Unternehmen dann für diese Menschen nicht der richtige Ort für Entfaltung.
5. Fehlende Harmonie
In einigen Unternehmen herrscht eine Ellipsenkultur. Mitarbeiter messen sich untereinander, streben danach, besser zu sein als die Kollegen und buhlen regelrecht um die Aufmerksamkeit ihrer Vorgesetze. Mitarbeiter, denen Harmonie, Miteinander, Fairness und Menschlichkeit ein großes Bedürfnis ist, finden sich dann schnell in einem Haifischbecken wieder. Statt sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen, stellen sie fest: Hier zählt Konkurrenz. Sie nehmen wahr, dass sie Dinge, Prozesse und Entscheidungen vor dem Menschen kommen – ein Arbeitsumfeld, in dem sie sich nicht gerne halten.
6. Kein Platz für Visionen
Manche Menschen sprühen vor neuen Ideen und großen Visionen. Sie haben neue Einfälle, wie Prozesse optimiert und Richtungen neu eingeschlagen werden können. Stoßen Sie diese Ideen auf taube Ohren, dann erlischt bei diesen Menschen ein Teil ihres inneren Feuers für das Unternehmen. Werden ihnen die Möglichkeiten zu analytischem Denken und zur Kreativität verwehrt, können die innersten Werte und Bedürfnisse dieser Menschen nicht erfüllt werden. Bevor die Flamme vollständig erlischt, reichen diese Menschen dann lieber ihre Kündigung ein.
7. Mangelhafte Nachhaltigkeit
Einige Unternehmen legen ihren Fokus auf den kurzfristigen Erfolg und schnelle Lösungen. In einem Arbeitsklima wie diesem fühlen sich vor allem Menschen nicht lange zugehörig, die sich mit gesellschaftlichen und ökologischen Fragestellungen auseinandersetzen. Sie sind selbstlos, denken ganzheitlich und streben häufig nach materiellem Minimalismus. Wenn das Handeln des Unternehmens im Widerspruch zu diesen Werten steht und die Sicherung des Lebens nachfolgender Generationen gefährdet ist, liegt die Kündigung recht schnell auf dem Schreibtisch des Vorgesetzten.
Mitarbeiter kündigen auch häufig, weil sie ihre persönlichen Werte und Bedürfnisse im Unternehmen nicht ausleben können. Das zeigt, wie relevant die Berücksichtigung der inneren Kündigungsfaktoren sein sollte!
Kündigungen sind für die Unternehmen und Mitarbeiter in der Tat ärgerlich – vor allem, wenn finanzielle und zeitliche Ressourcen geflossen sind. Vor allem aber sind Kündigungen dieser Art vermeidbar.
3 Tipps, um Kündigungen zu reduzieren
- Erfasse auf Managementebene, für welche Werte dein Unternehmen stehen soll. Stellen Sie regelmäßig sicher, dass Ihre Unternehmenskultur diesen Werten folgt.
- Ermittle bereits im Rekrutierungsprozess Die Werte und Bedürfnisse der Bewerber und gleich sie mit den Werten deines Unternehmens ab.
- Stelle sicher, dass bei Prozesse ändern Bereits fest etablierte Mitarbeiter hinsichtlich der Erfüllung ihrer Werte und Bedürfnisse nicht zu kurz kommen.
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