Emotionale Balance erreichen

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Emotionale Balance erreichen: Wie du Gefühle wahrnimmst, regulierst und für dich nutzt

 

Wie du Gefühle wahrnimmst, regulierst und für dich nutzt

Stell dir vor, du könntest deine Gefühle nicht nur verstehen, sondern sie auch aktiv für dich nutzen. Emotionen sind menschlich, doch oft überwältigen sie uns, so dass wir nicht genau wissen, wie wir mit diesen umgehen sollen. Wir verdrängen negative Gefühle oder spielen positive herunter. Wir fragen uns, ob unsere Gefühle überhaupt eine Daseinsberechtigung haben und ob es in Ordnung ist, diese zuzulassen.

Doch was wäre, wenn du die Fähigkeit hättest, deine Gefühle ganz bewusst wahrzunehmen und sogar für dich zu nutzen? Genau darum geht es in diesem Blog-Artikel.

 

Doch zuallererst: Was sind eigentlich Gefühle?

Den Überbegriff für Gefühle/Emotionen und auch Stimmungen nennt man „Affekte“. Oftmals werden Gefühle und Emotionen als Synonym füreinander verwendet. Um Gefühle jedoch genauer zu verstehen, hilft es, den Begriff "Gefühle" von Stimmungen und Affekten abzugrenzen, denn: Gefühle lassen sich meistens einem konkreten Objekt zuordnen und halten eher kürzer an. Freude, Trauer, Angst, Wut oder Scham sind alles Ausdrücke unseres inneren Zustands. Stimmungen wiederum lassen sich meistens keiner konkreten Sache zuordnen und halten länger an.

Gefühle werden dadurch bestimmt, wie wir Situationen interpretieren. Fühle ich mich ungerecht behandelt, löst das z.B. den Gedanken „Das ist falsch“ aus und ich empfinde Wut. Erkenne ich, dass ich eine Situation, die ich nicht mag, nicht ändern kann, löst das den Gedanken „Das ist schade“ aus und führt zu Traurigkeit. Denke, ich „Ich bin falsch“ führt das zu Scham, der Gedanke „Das ist richtig/schön“ führt zu Freude und „Das ist furchtbar“ führt zu Angst. Dabei kann es passieren, dass wir Situationen falsch interpretieren und dadurch Gefühle erzeugen, die uns in diesem Moment nicht weiterbringen.

 

Warum ist es wichtig, die eigenen Gefühle wahrzunehmen?

Gefühle senden eine Botschaft. Sie wollen gehört und gefühlt werden. Wenn wir sie ignorieren, werden sie lauter und lauter, weil sie uns auf etwas aufmerksam machen möchten. Man kann es mit dem Berühren einer heißen Herdplatte vergleichen: Der Schmerz möchte uns darauf aufmerksam machen, dass wir unsere Hand wegnehmen sollten. Wenn wir das ignorieren, wird der Schmerz stärker. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Emotionen und die Botschaft, die sie senden wollen, wahrnehmen.

Hinzu kommt, dass das Ignorieren von Emotionen zu Stress und körperlichen Symptomen führen kann. Wenn man Gefühle lange Zeit ignoriert, verliert man nach und nach die Fähigkeit zu Fühlen und wird auch weniger Freude empfinden.

Wenn wir bestimmte Gefühle nicht nutzen, kann das auch andere Gefühle einschränken. Wenn wir keine Traurigkeit empfinden wollen, wird es schwer sein, etwas wirklich wertzuschätzen & zu lieben. Wenn wir nichts als "falsch" definieren, können wir auch nur schwer etwas als "richtig" empfinden. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass wir lernen alle Gefühle zuzulassen. Das heißt nicht, sie komplett unkontrolliert "rauszulassen", sondern ihnen Raum zu geben, sie zu fühlen.

 

 

Die 5 Basisgefühle nach Vivian Dittmar

Vielleicht kennst du das ja: Du befindest dich in einer Situation, in der du deine Emotionen nicht genau deuten kannst. In solchen Momenten kann es hilfreich sein, die fünf Basisgefühle, durchzugehen, um Klarheit zu erlangen und die eigene Gefühlslage identifizieren zu können.

Nach Vivian Dittmar sind die 5 Basis-Gefühle Wut, Trauer, Angst, Freude und Scham. Sie bilden das Fundament unserer emotionalen Welt und entstehen meist durch Interpretationen wie:

  • Wut: „Das ist falsch.“
  • Trauer: „Das ist schade.“
  • Angst: „Das ist furchtbar.“
  • Freude: „Das ist schön/richtig.“
  • Scham: „Ich bin falsch.“

Das heißt: Wenn wir unsere Gedanken und unsere Perspektive verändern, können wir Einfluss auf unsere Gefühle nehmen.

 

 

Jedes Gefühl erfüllt eine bestimmte Aufgabe:

Gefühle haben Kraft! Wenn wir lernen sie zu fühlen, kann daraus großes entstehen - gerade auch durch Gefühle, die wir vielleicht nicht so gerne mögen, wie Wut, Trauer, Angst oder Scham.

Wut stellt die Frage: Was will ich? Sie hilft uns ins Handeln zu kommen, klar Nein zu sagen und Dinge zu verändern. Große Veränderungen wurden durch Menschen angestoßen, die etwas als falsch empfunden haben und diese Wutenergie genutzt haben, Veränderungen voranzutreiben.

Trauer hilft uns zu akzeptieren, dass etwas weg ist, dass etwas nicht mehr da ist, was wir uns wünschen und hilft uns, uns neu auszurichten.

Angst zeigt uns, wo wir uns weiterentwickeln können, wo wir etwas Neues entwickeln können. Sie ist eng verbunden mit dem Gefühl der \"Aufregung\". Sie gehört immer wieder dazu, wenn wir sicheren Grund verlassen.

Freude stellt die Frage: Was will ich feiern? Sie hilft uns, das Leben zu feiern und zu genießen.

Scham hilft uns dabei, uns selbst zu reflektieren. Zu erkennen, wo wir anders sind, als wir eigentlich sein wollen. Und aufrichtig zu entschuldigen, wenn wir etwas falsch gemacht haben. Sie stellt die Frage: Was für ein Mensch will ich sein?

Jedes Gefühl hat eine Kraft, die wir in bestimmten Situationen benötigen. Wenn wir eines der Gefühle nicht zulassen können oder wollen, weichen wir auf andere aus, die uns in der Situation vielleicht mehr schaden als weiterbringen (z.B. Wut, wenn ich etwas nicht ändern kann).

 

Aber wie genau gelingt das?

Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder die Ruhe und Zeit nehmen, um auf unsere Gefühle zu hören und sich selbst die Frage zu stellen: Wie geht es mir gerade? Gleichzeitig hilft es, sich bewusst zu machen, dass jedes Gefühl seine Daseins-Berechtigung hat. Wenn ich spüre, dass ich Wut empfinde, kann ich mir bewusst überlegen, wie ich diese Energie nutzen kann, um etwas zu verändern. Vielleicht kann mir diese Energie dann auch helfen, den Blick bewusst auf die Dinge zu legen, die ich beeinflussen kann.

Ein ganz praktischer Tipp, um mehr Freude im Alltag zu empfinden, ist den Blick auf das Positive zu richten und dafür dankbar zu sein. Denn: Dankbarkeit ist der Schlüssel zur Freude. Das kann z.B. durch ein Dankbarkeits-Tagebuch gelingen. Jeden Abend schreibst du dort 3 Dinge auf, für die du dankbar bist.

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