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Zu Beginn eines neuen Jahres gibt es viele gute Vorsätze, aber nur wenige konkrete Pläne. Viele wünschen sich mehr Zeit für sich und ihre Familie, wollen dabei effizienter oder erfolgreicher sein. Aber damit das nicht nur fromme Wünsche bleiben, die am 02. Januar schon wieder vergessen sind, müssen wir uns ernsthaft mit unserem Leben und unseren Zielen auseinandersetzen. Folgende Fragen sind dabei entscheidend: Wie setze ich mir die richtigen Ziele? Welche Ressourcen habe ich wirklich? Wie nutze ich sie optimal? Wie kann ich das, was ich mir vorgenommen habe, auch wirklich umsetzen? Wie arbeite ich effektiver und effizienter? Wie schaffe ich mehr Zeit für mich?
Der Schlüssel für eine effektive und nachhaltige Verhaltensanpassung heißt Selbstführung. Selbstführung ist notwendig, um konkrete wünschenswerte Verhaltensweisen rechtzeitig initiieren, durchführen und erfolgreich abschließen zu können. Und das bedeutet zunächst, sich bewusst mit den alten, fest verankerten Verhaltensgewohnheiten auseinanderzusetzen, diese, wenn nötig, zu durchbrechen und durch andere wünschenswerte Verhaltensweisen zu ersetzen.
Das einzige, das wir verändern können: unser Verhalten
Voraussetzung für wirksame Selbstführung ist die Bereitschaft, Klarheit über eigene psychische Ressourcen herstellen zu wollen und offen für das Eingeständnis eigener Schwächen zu sein. Das theoretische Modell, das dem persolog® Selbstführungs-Modell zugrunde liegt, ist das Handlungsmodell nach Gollwitzer (1996). Es geht davon aus, dass unsere selbstführungsrelevanten Kenntnisse und Fähigkeiten sich vorwiegend in Handlungen, also Verhalten ausdrücken. Psychische Prozesse, die durch Selbstführung gesteuert werden können, spiegeln sich also in unserem konkreten Verhalten wider. Deswegen müssen wir uns zunächst das Produkt unserer derzeitigen Selbstführungskompetenzen anschauen, nämlich unsere Handlungen, um dann unsere Selbstführungsfähigkeiten sowohl in beruflichen als auch in privaten Lebensbereichen zu steigern.
Um die gewünschte Verhaltensänderung einzuleiten, z.B. die Arbeit schneller zu schaffen, um mehr Zeit für die Familie zu haben, sollte man vor allem die fast automatisierte Abhängigkeiten eigener Gewohnheit von bestimmten Situationen entdecken. Wie oft treten diese automatisierten Handlungsweisen auf? Der erste Schritt lautet also: Beobachten und protokollieren Sie Ihr Verhalten und identifizieren Sie unerwünschte Verhaltensweisen. Je konkreter ein Verhalten beschrieben wird, desto leichter lässt es sich ändern.
Das einzige, das wir erreichen können: realistische Ziele
Dadurch, dass ein unerwünschtes Verhalten einige Zeit protokolliert wird, werden Zusammenhänge zwischen den bestimmten situativen Merkmalen und dem Auftreten des unerwünschten Verhaltens herausgefunden. Schauen Sie sich die Merkmale, Häufigkeit und den Zusammenhang des unerwünschten Verhaltens ganz genau an. Daraus definieren Sie Ihre Ziele. Wie sieht das von Ihnen gewünschte Verhalten konkret aus? Der Weg vom Wünschen bis zum Handeln ist ein Reifungsprozess: Ein Wunsch wird zunächst zum Wollen, dann mit Willenskraft verfolgt und schließlich aktiv in Handlung umgesetzt:
1. Ziele auswählen (Wunsch)
2. Ziele konkret planen (Wollen)
3. Handeln
4. Bewerten
Die Strategie im Überblick
Gute Selbstführung kostet zunächst Zeit und braucht Konzentration. Die Mühe wird dadurch belohnt, dass man mehr mit sich im Reinen ist, authentischer auftritt, seine Ressourcen kennt und besser ausrichten kann. So können auch die verschiedenen Bereiche des Lebens – privat wie beruflich – besser miteinander vereinbart werden. Das verbessert die Chancen auf beruflichen Erfolg und eine höhere Lebenszufriedenheit – und ein Einhalten der guten Vorsätze!
Sehr geehrte Frau Dieckhöfer!
Ich finde es gut, dass Sie den kollabierenden Neujahrsvorsätzen (und anderen „guten Vorsätzen“) den Kampf ansagen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Sie sich fast ausschließlich auf unseren Verstand und „vernünfte“ Ziele konzentrieren. Die Hauptursache für nicht realisierte Vorsätze ist m.E. (mehr dazu bei Maja Storch/Zürcher Ressourcen Modell u.a.) aber auf die in vielen Fällen voneinander abweichenden „bewussten“ (Verstand) und „unbewussten“ Ziele zurückzuführen (landläufig auch als „innerer Schweinhund“ bezeichnet). Zur Vermeidung dieser Divergenzen und zur nachhaltigen Verbesserung der Umsetzungswahrscheinlichkeit entsprechender Vorsätze bietet die Motivationsforschung mittlerweile pragmatische Lösungen an.
Herzliche Grüße
Karl-Heinz Stumpf